Mitsubishi hat sich Zeit gelassen, aber jetzt ist er da: der vollelektrische Eclipse Cross. Wir durften ihn als einer der ersten auf Mallorca fahren, um herauszufinden, was das neue Elektro-SUV kann und was vielleicht noch nicht. Zwischen Sonne, Serpentinen und Stränden haben wir genau hingesehen, hingehört und natürlich auch hingefühlt.
Wie präsentiert sich der Eclipse Cross von außen?
Auf den ersten Blick wirkt der neue Mitsubishi Eclipse Cross vertraut. Die Front trägt klare Linien, kräftige Scheinwerfer und eine Spur französisches Déjà-vu. Das ist kein Wunder, denn die technische Basis teilt er sich mit einem französischen Konzernbruder. Doch Mitsubishi hat das Design nicht einfach kopiert, sondern ihm einen eigenständigen, japanischen Charakter gegeben. Besonders auffällig sind die 20-Zoll-Felgen im Dreispeichen-Design, teils glänzend schwarz, teils hochglanzpoliert. Ein echter Hingucker.
Mit 4,47 Metern Länge, 1,86 Metern Breite und 1,57 Metern Höhe reiht sich der Eclipse Cross in die Mittelklasse der Elektro-SUVs ein. Der Radstand von 2,78 Metern sorgt für ordentliche Platzverhältnisse, während die Frontpartie durch klare Kanten und eine markante Linienführung Selbstbewusstsein ausstrahlt.
Mitsubishi Eclipse Cross Fotos


















Was steckt unter der Haube – oder besser gesagt: im Unterboden?
Ein 160 kW starker Elektromotor treibt die Vorderachse an und sorgt für 218 PS Leistung. Damit sprintet der Eclipse Cross in 8,4 Sekunden von null auf hundert und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Die Energie liefert eine 92 kWh große Batterie (87 kWh netto), die laut Mitsubishi genug Strom für alltagstaugliche Reichweiten liefert.
Geladen wird mit bis zu 11 kW AC oder 150 kW DC, was eine Ladezeit von rund 37 Minuten von zehn auf achtzig Prozent bedeutet. Wer häufig zu Hause oder beim Arbeitgeber lädt, kann optional einen 22-kW-Onboardlader ordern – allerdings für stolze 1.400 Euro Aufpreis.
Die Anhängelast von 1.100 Kilogramm (gebremst) und 750 Kilogramm (ungebremst) erweitert den Alltagsnutzen ebenso wie die Dachlast von 75 Kilogramm.
Mitsubishi Eclipse Cross Test-Video
Wie praktisch ist der Kofferraum?
487 Liter Ladevolumen im Normalzustand und bis zu 1.670 Liter bei umgeklappter Rückbank sprechen für sich. Alles ist sauber ausgekleidet, mit Teppich und Filz bezogen und wirkt hochwertig. Nur der doppelte Ladeboden fehlt, was beim Umlegen der Sitze eine kleine Stufe entstehen lässt. Praktisch sind hingegen die Haken, die 12-Volt-Steckdose und die hohe Flexibilität bei der Rücksitzkonfiguration.
Wie fühlt sich der Innenraum an?
Beim Einsteigen fällt sofort auf: Mitsubishi hat Wert auf Qualität gelegt. Zwar gibt es an den Türen auch harten Kunststoff, doch die Flächen sind abwechslungsreich gestaltet, mit Mikrofaser, Kunstleder und Ambientebeleuchtung. Das wirkt insgesamt wertig.
Das Cockpit selbst erinnert optisch an ein französisches Modell, aber die Bedienlogik ist typisch japanisch: klar, aufgeräumt und funktional. Das große Fahrerdisplay lässt sich individuell anpassen, Google Maps ist direkt integriert und das Infotainment basiert auf Google Automotive – inklusive Sprachsteuerung und Play-Store-Anbindung.
Das Lenkrad liegt gut in der Hand, die Sitze bieten viel Seitenhalt und lassen sich elektrisch verstellen. Auch das optionale Glasdach mit elektrochromatischer Verdunkelung sorgt für ein luftiges Raumgefühl, wenngleich ein klassisches Rollo noch besser abschirmen würde.
Hinten sitzt man erstaunlich komfortabel. Mitsubishi spendiert Isofix-Halterungen auf drei Plätzen, Belüftungsdüsen und USB-C-Anschlüsse. Nur die hinteren Türverkleidungen hätten etwas mehr Liebe zum Detail verdient.
Wie fährt sich der Eclipse Cross auf der Straße?
Leise, komfortabel und überraschend ausgewogen. Auf den mallorquinischen Landstraßen gleitet der Eclipse Cross ruhig dahin, nimmt Bodenwellen souverän und vermittelt dabei eine gute Mischung aus Stabilität und Sanftheit. Über die Schaltpaddles lässt sich die Rekuperation fein abstimmen – vom entspannten Rollen bis zum spürbaren Verzögern.
Die Lenkung ist angenehm direkt, die Übersicht sehr gut. Besonders lobenswert ist die serienmäßige 360-Grad-Kamera, die das Einparken zum Kinderspiel macht.
Welche Assistenzsysteme sind an Bord?
Von Spurhalte- über Abstandsregel- bis hin zu prädiktiven Tempomaten hat Mitsubishi das volle Programm integriert. Das System arbeitet zuverlässig und hält das Fahrzeug sauber in der Spur. Ein automatischer Spurwechselassistent fehlt, doch das dürfte im Alltag kaum stören.
Wie klingt das Soundsystem?
Das Harman-Kardon-System liefert klaren, sauberen Klang mit ordentlichen Höhen und Mitten. Nur der Bass dürfte kräftiger sein. Insgesamt aber eine gelungene Abstimmung, die auch auf längeren Strecken Spaß macht.
Wie komfortabel ist das Fahrwerk?
Sehr. Die Sitze sind bequem, das Fahrwerk ausgewogen. Es federt sanft, ohne schwammig zu wirken, und bietet in Kombination mit der guten Geräuschdämmung ein hohes Maß an Reisekomfort. Bei 100 km/h lag die gemessene Lautstärke im Innenraum bei rund 70 dB – ein sehr guter Wert für ein SUV dieser Größe.
Bringen wir es auf den Punkt…
Der Mitsubishi Eclipse Cross überrascht positiv. Er ist kein sportlicher Kurvenjäger, sondern ein souveräner, komfortabler Gleiter. Mit 87 kWh nutzbarer Batteriekapazität, ordentlicher Ladeleistung, moderner Technik und viel Komfort zeigt er, dass Mitsubishi im Elektrozeitalter angekommen ist und das zu einem fairen Einstiegspreis ab 47.990 Euro.
Dazu kommen fünf Jahre Garantie, die sich bei regelmäßiger Wartung auf bis zu acht Jahre verlängern lassen, ein starkes Argument im Wettbewerbsumfeld.
Wer also ein komfortables, leises und gut ausgestattetes Elektro-SUV sucht, das japanische Zuverlässigkeit mit moderner Technik verbindet, sollte den Eclipse Cross unbedingt Probe fahren. Vielleicht steht er dann tatsächlich noch vor Weihnachten unter dem Baum, wenn auch etwas zu groß für die Schleife.
Der Mitsubishi Eclipse Cross ist kein Lautsprecher, sondern ein feiner Gentleman unter den Elektro-SUVs: elegant, leise, zuverlässig und ein echter Reisebegleiter mit Charme.





















