Deutschland steht vor einem neuen Kapitel seiner Verkehrswende. Nach langen Diskussionen über sinkende Neuzulassungen von Elektroautos und die soziale Schieflage bisheriger Förderinstrumente hat der Koalitionsausschuss am 8. Oktober 2025 ein neues Förderprogramm beschlossen, das gezielt Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Umstieg auf klimaneutrale Mobilität unterstützen soll. Wir teilen in diesem Beitrag alles mit euch, was wir über die neue E-Auto-Förderung wissen.
E-Auto-Förderung: 3 Milliarden Euro für soziale E-Mobilität
Bundesumweltminister Carsten Schneider bezeichnete das Programm als „wichtigen Baustein für sozialen Klimaschutz“. Ihm war es gelungen, zusätzlich zu Mitteln aus dem Europäischen Klimasozialfonds weitere drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds für die Jahre bis 2029 zu sichern. Das Geld soll ausschließlich für Maßnahmen verwendet werden, die einkommensschwächeren Haushalten den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern.
„Damit setzen wir einen milliardenschweren Anreiz für unsere Autobauer, mehr kleine und erschwingliche Elektroautos auf den Markt zu bringen“, erklärte Schneider. Das Programm sei bewusst so konzipiert, dass die Förderung dort ankomme, wo sie am dringendsten benötigt werde. Gleichzeitig soll es ein Signal an die Industrie sein, das Angebot im unteren Preissegment deutlich auszubauen.
E-Auto-Förderung: Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos beschlossen
Nur wenige Tage nach der Entscheidung über das neue Förderprogramm folgte heute, also am 15. Oktober 2025, ein weiterer Beschluss: Das Bundeskabinett stimmte auf Initiative des Bundesfinanzministers einem Gesetzentwurf zu, der Elektroautos vollständig von der Kfz-Steuer befreit.
Bundesumweltminister Schneider begrüßte diesen Schritt ausdrücklich: „E-Auto fahren muss einfacher und günstiger für alle werden. Die Steuerbefreiung ist ein zusätzliches gutes Argument, sich für ein Elektroauto zu entscheiden.“ Zusammen mit dem neuen Förderprogramm soll sie den Markthochlauf von Elektrofahrzeugen weiter beschleunigen und gleichzeitig die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen.
Noch keine Details zur Ausgestaltung
Wie genau das neue Förderprogramm aussehen wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Da in den vergangenen Tagen zahlreiche Spekulationen über mögliche Förderhöhen und Anspruchsgrenzen kursierten, veröffentlichte das Bundesumweltministerium eine offizielle Stellungnahme:
„Wir können die kursierenden Zahlen zu möglichen Förderhöhen und zur konkreten Ausgestaltung des neuen Förderprogramms nicht bestätigen. Klar ist seit vergangener Woche die finanzielle Ausstattung bis 2029. Und klar ist auch das Ziel, insbesondere Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen zu erreichen. Auf dieser neuen Grundlage klären wir jetzt die konkrete Ausgestaltung des Programms.“
Damit ist zwar der politische Rahmen gesetzt, die praktische Umsetzung aber noch offen. Branchenkenner erwarten, dass die Förderung vor allem den Kauf kleinerer Fahrzeuge bis zu einer bestimmten Preisgrenze betreffen wird. Auch Leasingmodelle und Gebrauchtfahrzeuge könnten eine Rolle spielen, um den Zugang zu erleichtern.
Signal an die Industrie: Kleine E-Autos statt Luxusmodelle
Die Bundesregierung sieht in der neuen Förderstrategie nicht nur ein soziales, sondern auch ein industriepolitisches Signal. Deutschland brauche wieder mehr kompakte, bezahlbare Elektroautos, erklärte Schneider. Damit verbunden sei ein klarer Appell an die Hersteller, den Fokus nicht allein auf hochpreisige Premiumfahrzeuge zu legen.
„Wir haben jetzt eine gute finanzielle Grundlage, um in der Bundesregierung ein alltagstaugliches Förderprogramm zu entwickeln“, so der Minister. Ziel sei es, dass sich Elektromobilität in Zukunft nicht mehr nur für Besserverdienende lohne.
Automobilgipfel: Keine Rückkehr in die Verbrennerwelt
Nur einen Tag nach dem Beschluss im Koalitionsausschuss fand im Kanzleramt der sogenannte Automobildialog statt, dies ist ein Treffen zwischen Politik, Industrie und Arbeitnehmervertretern. Dabei wurde über die künftige Ausrichtung der deutschen Automobilwirtschaft beraten.
Bundesumweltminister Schneider stellte klar: „Wir haben heute nicht den Rückwärtsgang in die alte Verbrennerwelt eingelegt. Sondern wir haben einen flexibleren, sozialeren Übergang in die neue Welt beschrieben.“
Er betonte, dass die Politik bereit sei, die Industrie beim Umbau zu unterstützen, stellt jedoch Bedingungen, dass sich die Unternehmen klar zum Standort Deutschland bekennen und Arbeitsplätze sichern. Die Zukunft der Mobilität sei elektrisch, das hätten auch die Vertreter der Industrie und Betriebsräte deutlich gemacht.
Grüner Stahl und klimaneutrale Industrie
Ein besonders innovativer Gedanke aus dem Gipfel betrifft die Verbindung von Klimaschutz und Industriepolitik. Schneider schlug vor, künftig Anreize für Fahrzeuge zu schaffen, die mit sogenanntem grünem Stahl produziert werden. Dadurch ließe sich eine neue Nachfrage nach klimaneutralen Materialien generieren und gleichzeitig die CO₂-Bilanz der gesamten Fahrzeugproduktion verbessern.
„Das ist eine neue Idee, die die EU-Kommission gründlich und wohlwollend prüfen sollte“, so Schneider. Sie könne helfen, die Transformation der Industrie zu beschleunigen und Europa als Technologiestandort zu stärken.
E-Auto-Förderung: Ein Anfang, kein Abschluss
Der Automobilgipfel markiere keinen Endpunkt, sondern den Beginn eines langfristigen Dialogs zwischen Politik, Industrie und Arbeitnehmern. Nur gemeinsam könne der Wandel hin zu einer klimaneutralen Mobilität gelingen. Das neue Förderprogramm für E-Autos und die Kfz-Steuerbefreiung seien erste Bausteine auf diesem Weg und Schritte, die zeigen sollen, dass Elektromobilität in Deutschland nicht nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern auch der sozialen Gerechtigkeit ist.





















