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Alpine A290 Rallye: der elektrische Einstieg in den Kundensport

Alpine A290 Rallye: der elektrische Einstieg in den Kundensport

Die Vorstellung eines neuen Rennwagens elektrisiert immer. Erst recht, wenn die Marke Alpine heißt und Leichtbau, Agilität und Präzision seit Jahrzehnten zur Kernidentität gehören. Mit der Alpine A290 Rallye präsentieren die Franzosen ihr erstes vollelektrisches Kundensportfahrzeug der Renault Group. Die Botschaft ist klar: Fahrspaß und Verantwortung schließen sich nicht aus, sie sollen sich gegenseitig befeuern. Noch in diesem Jahr feiert die A290 Rallye ihr Wettbewerbsdebüt. Passender könnte es zum 70. Markengeburtstag kaum sein.

Projekt mit Ansage

Motorsport und Mobilität stehen mitten in der Energiewende. Alpine liefert darauf eine konkrete Antwort. Die A290 Rallye basiert auf der A290 und überträgt deren urbane Hot Hatch DNA in die Welt der Sonderprüfungen.

Ziel ist ein erschwingliches, glaubwürdiges und wettbewerbsfähiges Elektro Rallyeauto, das Einsteigerinnen und Einsteigern genauso entgegenkommt wie ambitionierten Privatteams.

Emissionsreduzierung, Kostenkontrolle, Vielseitigkeit und Zugänglichkeit standen von Beginn an gleichberechtigt im Lastenheft.

Vom Serien Hot Hatch zum Rallye Werkzeug

Die Entstehung startete Ende 2023. Entwicklerinnen und Entwickler von Alpine Cars und Alpine Racing haben Chassis, Elektrik und Software gemeinsam neu abgestimmt. Es folgte ein intensives Testprogramm mit Simulationen, Multisurface Erprobung und mehr als 3.000 Kilometern unter Wettbewerbsbedingungen. Ergebnis ist ein Paket, das sich sofort vertraut anfühlt, robust ist und einen klaren Fokus hat: Vertrauen aufbauen, Attacke erlauben, Fehler verzeihen.

Alpine A290 Rallye Fotos

Fahrwerk, Bremsen, Antrieb

Herzstück ist das Fahrwerk mit ALP Racing Suspension Dämpfern. Höhe einstellbar, Sturz vorne über spezielle Achsschenkel justierbar, Spur wie beim Serienmodell variabel. Federung und Stabilisatoren sind straffer ausgelegt, um die Stabilität auch auf harten Prüfungen zu sichern. Vorn verzögern Sechs Kolben Monoblock Sättel auf 350 Millimeter Scheiben, hinten arbeiten Ein Kolben Sättel auf 280 Millimeter Scheiben. Eine hydraulische Handbremse unterstützt das Handling in Haarnadeln und bei Lastwechseln.

Der Antrieb liefert 160 kW und 300 Nm an die Vorderachse. Ein ZF Sperrdifferenzial sorgt für Traktion am Kurvenausgang. Getriebe und Energiemanagement wurden für den Rallye Einsatz angepasst. Die Rekuperation ist bewusst standardisiert, damit das Sperrdifferenzial jederzeit sauber arbeitet. Die Batterie besitzt 52 kWh Kapazität bei 400 Volt und kann an DC mit bis zu 100 kW in weniger als 28 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden.

Sicherheit ohne Kompromisse

Die Alpine A290 Rallye erfüllt die eRally5 Vorgaben der FIA. Ein früh in die Struktur eingeschweißter Überrollkäfig, verstärkte Anbindungspunkte, Sabelt Spine Schalensitze mit zehnjähriger Homologation, Sechs Punkt Gurte, automatischer Feuerlöscher und ein Batteriemonitoring mit externen Warnsignalen gehören zur Ausstattung. Alpine ergänzt das Paket um ein akustisches System, das Fahrzustand und Geschwindigkeit für Außenstehende besser wahrnehmbar macht.

Cockpit mit Fokus auf Performance

Im Interieur dominiert Funktion. Ein klares Armaturenlayout mit zentralen Fahrfunktionen, ein digitales Display, verstellbare Pedalerie und Lenksäule schaffen schnell die passende Sitzposition. Die Klimaanlage bleibt an Bord und kühlt neben dem Cockpit auch Antrieb und Batterie, bei Bedarf mit Priorität für die thermische Stabilität des Energiespeichers. Zwei Fahrmodi strukturieren den Einsatz: Save für Etappen auf eigener Achse und Sport für die Prüfung.

Reifen, Räder und Maße

Die Alpine A290 Rallye fährt auf weißen EVO Corse Felgen im Format 8 x 18 Zoll. Bereift wird mit Michelin Pilot Sport A. Länge, Breite und Höhe liegen bei 3.997, 1.823 und 1.502 Millimeter, der Radstand beträgt 2.534 Millimeter, die Spur misst vorn 1.576 und hinten 1.576 Millimeter. Das Trockengewicht gibt Alpine mit 1.530 Kilogramm an.

Trophy als Sprungbrett

Mit dem Fahrzeug startet Alpine ein zweistufiges Wettbewerbsformat. Die Alpine A290 Rally Trophy wird ab 2026 im Rahmen von sechs Läufen der französischen Rallye Meisterschaft ausgetragen. Parallel ermöglicht die Alpine A290 Regional Trophy freie Einsätze bei regionalen Veranstaltungen und Bergrennen im FFSA Kalender. Zum Auftakt gibt es bereits am 8. und 9. November einen ersten Einsatz im Umfeld der Rallye National de l Indre. Alpine nutzt das Event, um Performance, Ladestrategie und Reglement Feinheiten unter Realbedingungen zu validieren.

Preisgelder und Partnernetz

Für die Alpine A290 Rally Trophy stellt Alpine Racing Preisgelder in Höhe von 236.000 Euro bereit. Dazu kommen Leistungsprämien und Teilegutscheine. In der Regional Trophy werden die fünf besten Resultate gewertet, insgesamt stehen 46.000 Euro bereit. Mit der Alpine Store Challenge binden Händler aktiv Teams ein und nutzen die Trophy als Kommunikationsplattform. Vor Ort stellt Alpine ein komplettes Ökosystem aus Technik Support, Teileversorgung und Ladeinfrastruktur.

Zeitplan und Homologation

Nach den Demo Auftritten im Sommer und der Kundenerprobung im Herbst liegt die FFSA Homologation im Fokus. Die offizielle Einführung der Trophy ist für November bei der Rallye de l Indre terminiert. Im ersten Quartal 2026 beginnt die Produktionshochlaufphase in Dieppe, im Frühjahr startet die französische Markenserie.

Preis und Verfügbarkeit

Die A290 Rallye kostet in der Basiskonfiguration ab 59.900 Euro, komplett montiert und lackiert mit Standardbereifung. Der Start erfolgt zunächst in Frankreich, ab Werk Viry Châtillon, zuzüglich Mehrwertsteuer und Transport. Die Entwicklung der europäischen und deutschen Spezifikation läuft, eine Homologation für den deutschen Markt steht noch aus.

Einordnung aus Sicht von einfach elektrisch

Alpine setzt ein deutliches Ausrufezeichen. Das Paket ist technisch sauber, die Ladezeit passt zum Rallye Alltag, das Sperrdifferenzial und die klar strukturierte Rekuperation adressieren die wichtigen Punkte Traktion und Konsistenz. Das Sicherheitsniveau ist auf Stand, die Service Logistik wirkt durchdacht. Entscheidender Faktor bleibt die Kostenkontrolle im privaten Einsatz. Mit dem Preis, der Trophy Struktur und dem dichten Supportnetz hat Alpine dafür schlüssige Antworten vorbereitet. Der Rest wird auf Zeitenlisten entschieden.

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