Ab 7. November startet der Vorverkauf für die neue Alpine A390 – das elektrische Topmodell der französischen Sportwagenmarke. Preise ab 67.500 Euro für die GT-Version, später folgt die GTS mit noch mehr Leistung und Luxus. Doch was steckt dahinter?
Französischer Dreimotor-Sportler mit Allrad
Mit der neuen A390 macht Alpine den nächsten Schritt in die vollelektrische Zukunft. Nach der kompakten A290 folgt nun ein sportlicher Fastback, der sowohl Dynamik als auch Alltagstauglichkeit vereinen soll. Herzstück ist ein neu entwickelter Allradantrieb mit gleich drei Elektromotoren – einer vorne, zwei an der Hinterachse.
In der GT-Version bringen sie zusammen 400 PS (295 kW) und 661 Nm Drehmoment auf die Straße. Damit geht es in 4,8 Sekunden auf Tempo 100, Schluss ist bei 200 km/h. Die GTS schiebt die Messlatte höher: 470 PS (345 kW), 824 Nm und 3,9 Sekunden auf hundert. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h – das ist Oberliga, zumindest im Segment der elektrischen Gran Turismos.
Reichweite, Ladeleistung und Technik
Beide Varianten nutzen eine 89-kWh-Batterie, die nach WLTP bis zu 555 Kilometer Reichweite ermöglichen soll (GT mit 20-Zoll-Rädern). AC-Laden funktioniert serienmäßig mit 11 kW, optional auch mit 22 kW. Wer unterwegs schnell Energie tanken möchte, bekommt bis zu 190 kW DC-Ladeleistung. Damit steigt der Ladezustand von 15 auf 80 Prozent in rund 25 bis 30 Minuten.
Praktisch: Das System unterstützt bidirektionales Laden – also Vehicle-to-Load und Vehicle-to-Home. Wer möchte, kann die A390 als Stromquelle nutzen, sei es für den Grillabend oder das E-Bike. Der passende Adapter kostet 400 Euro extra.
Made in France – mit Technik aus Cléon und Douai
Alpine betont, dass die A390 vollständig in Frankreich gebaut wird. Die Endmontage erfolgt in Dieppe, die Elektromotoren stammen aus Cléon, die Batterien aus Douai. Damit setzt die Marke auf eine hohe lokale Wertschöpfung und kurze Lieferketten. Auch viele Komponenten wie Zellen und Steuergeräte kommen aus europäischer Produktion – ein klares Statement in Zeiten globaler Abhängigkeiten.
Design mit Wiedererkennungswert
Mit 4,62 Metern Länge, flacher Dachlinie und markantem Heck tritt die A390 als echter Fastback auf. Die Front mit Matrix-LED-Scheinwerfern und der typischen Alpine-Lichtsignatur ist ebenso eigenständig wie die Silhouette. Laut Hersteller liegt der Luftwiderstandsbeiwert unter 0,25 – ein beachtlicher Wert für ein Allradmodell.
Während die GT auf 20-Zoll-Rädern rollt, steht die GTS auf geschmiedeten 21-Zoll-Leichtmetallfelgen im „Snowflake“-Design. Dazu gibt es rot lackierte Bremssättel und Michelin Pilot Sport 4 S Reifen. Schon optisch zeigt die Topversion also, dass sie es ernst meint.
Innenraum: Hightech trifft Handwerkskunst
Im Cockpit geht es luxuriös, aber nicht überladen zu. Alpine kombiniert Alcantara®, Nappaleder und Aluminium-Akzente mit einem klaren Fokus auf den Fahrer. Das Formel-1-inspirierte Lenkrad trägt den „RCH“-Button für die variable Rekuperationsstärke.
Das Infotainment basiert auf dem Google-System und integriert Dienste wie Maps, Assistant und Play Store direkt. Serienmäßig sind Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Sportsitze, Ambientebeleuchtung mit 48 Farben und das digitale Alpine Portal.
Klangfans dürfen sich freuen: Schon das serienmäßige Devialet®-Soundsystem mit 13 Lautsprechern gehört zur Oberklasse. Die GTS legt mit dem XtremeSound-System samt Space-Modus noch eins drauf. Käufer erhalten bis Mitte 2026 fünf Jahre lang monatlich 10 GB Datenvolumen für Online-Dienste – danach reduziert sich das Kontingent auf 2 GB.
Dynamik trifft Alltagstauglichkeit
Alpine verspricht mit Active Torque Vectoring eine besonders präzise Kraftverteilung zwischen den Rädern. Das System ist direkt vom Motorsport inspiriert und arbeitet zusammen mit einem Sportfahrwerk, das über hydraulische Anschlagpuffer verfügt.
Die Sicherheitsausstattung ist umfassend: 360-Grad-Kamera, adaptiver Tempomat, Notbremsassistent, Totwinkelwarner, Spurhaltehilfe, Müdigkeitserkennung und ein automatischer Parkassistent gehören zur Liste. In der GTS ist das Driving-Pack mit freihändigem Einparken serienmäßig.
Platz für Familie und Gepäck
Bei allem Sportgeist bleibt die Alpine A390 ein alltagstauglicher Fünftürer. Mit einem Radstand von 2,71 Metern und einem Kofferraumvolumen von 532 Litern (1.643 Liter bei umgeklappter Rückbank) lässt sich auch der Wocheneinkauf oder das Gepäck für den Wochenendausflug locker verstauen. Die Anhängelast liegt bei 1.350 Kilogramm, die Zuladung über 400 Kilogramm.
Alpine A390 GTS: Fahrmaschine mit Rennstrecken-Genen
Die GTS-Version bringt noch mehr Motorsport in den Alltag. Sie erhält Sabelt®-Sitze mit Massagefunktion, das Telemetrics Expert System zur Rundenanalyse und eine aktive Spurzentrierung. Der digitale Fahrcoach kann Rundenzeiten, Querbeschleunigung, Bremspunkte und Leistungsdaten aufzeichnen. Die passende App soll im Laufe des Jahres folgen.
Damit positioniert sich die Alpine A390 GTS als Elektroauto für Enthusiasten, die Präzision, Performance und Exklusivität suchen. Bringen wir es also auf den Punkt: Mit der Alpine A390 beweist die Marke Mut und Selbstvertrauen. Drei Motoren, 555 Kilometer Reichweite, bidirektionales Laden und ein luxuriöses Interieur. Doch günstig ist der Spaß nicht: Der 22-kW-Onboard-Charger kostet 1.200 Euro extra, mit ein paar Extras liegt man schnell über 80.000 Euro. Ob dafür wohl die Markenliebe reicht? Wir werden es sehen!





















