Wir waren in der Nähe von Paris und hatten für euch ein Elektroauto vor der Linse, das so ziemlich alles anders macht als der Rest. Das Dacia Hipster Concept ist kein tonnenschwerer SUV mit Wohnzimmerambiente und fünfstelligen Preisschildern, sondern ein kompromisslos reduziertes Konzeptfahrzeug, das zurück zu den Ursprüngen denkt. Dacia nennt es das Hipster Concept. Der Name mag augenzwinkernd klingen, die Idee dahinter ist es nicht. Dieses Auto will Elektromobilität neu denken und sie wieder dorthin bringen, wo sie hingehört: auf die Straße, für viele, nicht für wenige.
Elektromobilität neu gedacht
Die Grundidee des Hipster Concept ist so simpel wie radikal. Statt immer größer, schwerer und teurer zu werden, fragt sich Dacia: Was braucht ein Auto wirklich, damit es im Alltag nützlich ist? Die Antwort steht hier vor uns. Drei Meter Länge, vier Sitzplätze, bis zu 500 Liter Kofferraumvolumen und ein Fahrzeug, das seinen CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu heutigen Modellen halbieren soll. Halbieren, nicht nur ein bisschen reduzieren.
Dacia Hipster Concept Fotos





Das gelingt, weil der Hipster rund 20 Prozent leichter ist als der ohnehin schon kompakte Dacia Spring. Weniger Gewicht bedeutet weniger Rohstoffe bei der Produktion, weniger Energieverbrauch im Alltag und vor allem weniger Kosten für die Kundinnen und Kunden. Ein 12 bis 15 kWh großer LFP-Akku versorgt das Fahrzeug mit Strom und lässt sich ganz entspannt an der Wallbox laden. Wer wie 94 Prozent der Menschen in Frankreich ohnehin unter 40 Kilometer am Tag fährt, muss nur zweimal pro Woche anstecken.
Und der Preis? Dacia stellt ein Serienmodell ab 2027 in Aussicht, das rund 10.000 Euro kosten soll. Damit wäre der Hipster günstiger als viele hochwertige E-Bikes und mit großem Abstand das preiswerteste Elektroauto Europas.
Design ohne Schnickschnack
Auch optisch folgt das Hipster Concept der „Back to Basics“-Philosophie. Es sieht aus, als hätte jemand mit drei Bleistiftstrichen ein Auto gezeichnet: ein kompakter Block auf vier Rädern, ohne Überhänge, mit horizontaler Front und schmalen, freundlich dreinblickenden Scheinwerfern. „Liebling, sie haben einen Jeep geschrumpft“ war der erste Gedanke. „Sie haben einen elektrischen Jimny gebaut“ der zweite.
Die Designer haben konsequent gespart, wo es möglich ist. Statt klassischer Türgriffe gibt es einfache Gurte. Die Rückleuchten sitzen hinter der Glasscheibe, was Material spart. Und die zweiteilige Heckklappe erlaubt einen besonders einfachen Zugang zum Gepäckraum. All das wirkt zunächst ungewohnt, dann aber charmant und clever.
Innenraum: Klein außen, groß innen
Wer beim Blick auf die Außenmaße glaubt, der Hipster sei ein enger Stadtflitzer, liegt falsch. Der Innenraum wirkt größer als erwartet. Große Fenster, eine kubische Grundform und ein verglastes Vordach schaffen ein luftiges Raumgefühl. Vier Erwachsene sitzen hier erstaunlich bequem und das bei nur drei Metern Fahrzeuglänge.






Die Vordersitze sind zu einer Bank zusammengefasst, eine charmante Reminiszenz an legendäre Volksautos. Es gibt keine überflüssigen Spielereien, sondern nur das, was man wirklich braucht. Ein zentrales Display zeigt alle wichtigen Informationen fast wie ein Head-up-Display an. Ein magnetischer Smartphone-Halter mit Ladefunktion verwandelt euer Handy in die Infotainment-Zentrale und zugleich in den Autoschlüssel. Mit einem Bluetooth-Lautsprecher wird es sogar zum Soundsystem.
Wer will, kann das Fahrzeug mit dem modularen You-Clip-System individuell gestalten. Halter, Ablagen oder Lampen lassen sich genau dort anbringen, wo sie gebraucht werden. Reduktion ist hier Programm und es wirkt trotzdem modern.
Kofferraum: Stauraum mit Aha-Effekt
Auch der Laderaum überrascht. Bei voller Bestuhlung bleibt Platz für 70 Liter Gepäck. Wird die Rückbank umgelegt, wächst das Volumen auf 500 Liter. Das ist genug, um laut Dacia sogar eine Waschmaschine zu transportieren. Bei einem Auto, das kaum länger ist als ein Smart, ist das beeindruckend.
Die LED-Rückleuchten, wurden hinter die Heckscheibe integriert, das ist schon alles recht clever und durchdacht.
Reduced to the Max – oder der neue Volksstromer?
Der Dacia Hipster zeigt, dass Zukunft nicht immer „mehr“ bedeuten muss. Manchmal bedeutet sie, Dinge radikal zu vereinfachen, damit sie für mehr Menschen zugänglich werden. So wie der Logan vor 20 Jahren das Auto neu gedacht hat, könnte der Hipster ein neues Kapitel für die Elektromobilität aufschlagen.
Er ist ehrlich, bezahlbar, reduziert aufs Wesentliche – „Reduced to the Max“ trifft es perfekt. Vielleicht ist er sogar das, was man einen „Volksstromer“ nennen könnte. Ein Fahrzeug, das Elektromobilität nicht als Luxus definiert, sondern als Alltag. So baut Dacia einen „Erfolgs-Stromer“!
Die entscheidende Frage ist nun: Könntet ihr euch ein solches E-Auto vorstellen? Als cleveres Stadtauto, günstigen Zweitwagen oder sogar als Alltagsfahrzeug? Wir sind gespannt auf eure Meinung. Schreibt Sie uns doch gerne in die Kommentare unter unser YouTube Video zum Dacia Hipster Concept.
Für uns ist der Dacia Hipster Concept ist mehr als nur ein Designexperiment. Er ist ein Statement. Gegen die immer größeren, schwereren und teureren Elektroautos und für eine neue, zugängliche Form der Mobilität. Sollte Dacia seine Ankündigungen umsetzen, könnte ab 2027 ein echter Gamechanger auf unsere Straßen rollen und die Elektromobilität endlich wieder dort verankern, wo sie hingehört: mitten im Alltag.





















