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Mazda 6e Verbrauchs-Test bei der WLTP-Challenge 2025

Mazda 6e WLTP-Challenge 2025

„Den WLTP-Wert schafft doch kein Mensch im Alltag.“ Kaum ein Satz fällt an Stammtischen häufiger, wenn es um elektrische Reichweiten und Verbrauchsangaben geht. Doch stimmt das wirklich? Zehn Teams, zehn Fahrzeuge, echte Straßen und echte Bedingungen sollten diese Frage beantworten. Keine Labore, keine Tricks, nur Fahrspaß, Fakten und am Ende vielleicht auch eine kleine Überraschung.

Kann der WLTP-Wert wirklich stimmen?

Einer der Teilnehmer war der Mazda 6e, pilotiert von Jan von AusfahrtTV, einem erfahrenen Automobiljournalisten mit einem guten Gespür für effizientes Fahren. Und der zeigte eindrucksvoll, dass die offiziellen Werte des WLTP-Zyklus nicht nur erreichbar, sondern sogar unterbietbar sind.

Gestartet wurde am Park Hotel Fasanerie in Neustrelitz. Von dort führte die rund 344 Kilometer lange Route quer durch die Mecklenburgische Seenplatte – eine Strecke, die landschaftlich kaum schöner sein könnte und gleichzeitig realistische Alltagsbedingungen bot. Die Route begann auf der B96 Richtung Süden, führte vorbei an Wäldern, Alleen und kleinen Seen bis zur Stadtkirche in Fürstenberg an der Havel, weiter über Rheinsberg mit seinem barocken Schlosspark, durch Troja mit seiner roten Büchertelefonzelle und vorbei am Müritz Airpark. Zwischen dem Müritzarm und der Kleinen Müritz zeigte sich, wie entspannt und genussvoll effizientes Fahren sein kann.

Mazda 6e WLTP-Challenge 2025 Video von Electric Drive

Eine Strecke mit Charakter

Der zweite Streckenabschnitt führte über Bütow und Vietgest, wo das dortige Schloss einen kurzen Fotostopp wert war. Anschließend ging es über Dargun, Tutow und das Solarfeld Jarmen zur Burg Klempenow, bevor die Route über Neubrandenburg zurück nach Neustrelitz führte. Insgesamt kamen die Teilnehmer auf 343,9 Kilometer – je nach kleinem Umweg oder zusätzlichem Fotostopp leicht variierend.

Technische Basis – der Mazda 6e im Detail

Der getestete Mazda 6e Takumi Plus war mit einem LFP-Akku ausgestattet, der eine nutzbare Kapazität von 68,8 Kilowattstunden bietet. Der offizielle WLTP-Verbrauch liegt bei 16,6 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, die WLTP-Reichweite beträgt 479 Kilometer. Der Heckantrieb liefert 190 Kilowatt (258 PS) und 320 Newtonmeter Drehmoment. In 7,6 Sekunden erreicht der Mazda Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Die 30-Minuten-Dauerleistung ist mit 60 Kilowatt angegeben.

Realverbrauch deutlich unter WLTP

Jan fuhr die 343,9 Kilometer in sechs Stunden und 42 Minuten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 50,6 km/h. Bei der Ankunft zeigte der Bordcomputer noch 160 Kilometer Restreichweite. Nach dem Wiederaufladen am Schnelllader wurden 47,871 Kilowattstunden in den Akku gespeist.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Bordcomputer meldete einen Verbrauch von 12,6 kWh/100 km, also eine Unterbietung des WLTP-Wertes um 24,1 Prozent. Selbst wenn man den tatsächlichen Energiebedarf über die geladene Strommenge berechnet, liegt der Wert bei 13,89 kWh/100 km, immer noch 16,3 Prozent unter der offiziellen Angabe.

Was sagt Jan über den Mazda 6e?

Jan war zum ersten Mal im Mazda 6e unterwegs und zeigte sich überrascht, wie ausgereift das Fahrzeug wirkt. Besonders lobte er die ruhige Fahrcharakteristik, das harmonisch abgestimmte Fahrwerk und die präzise Leistungsentfaltung. Trotz seines komfortablen Anspruchs vermittelt der Mazda 6e eine bemerkenswerte Effizienz und lässt sich sehr feinfühlig bewegen. Auch nach über 300 Kilometern blieb der Fahrer entspannt und konzentriert, ein Indiz für die gute Ergonomie und gelungene Abstimmung.

WLTP? Mehr als nur ein Laborwert!

Die WLTP-Challenge 2025 hat gezeigt, dass der WLTP-Wert kein theoretischer Laborwert ist, sondern ein realistisch erreichbarer Richtwert. Wer sein Fahrzeug kennt und bewusst fährt, kann ihn sogar deutlich unterbieten. Der Mazda 6e hat das eindrucksvoll bewiesen: Mit einem gemessenen Verbrauch von 13,89 Kilowattstunden auf 100 Kilometer inklusive Ladeverlusten blieb er deutlich unter der Herstellerangabe.

Für ein komfortables Elektrofahrzeug der Mittelklasse ist das ein starkes Ergebnis und ein weiteres Argument dafür, dass effizientes Fahren keine Frage des Zufalls ist, sondern eine des Verständnisses. Der Mazda 6e hat damit eindrucksvoll gezeigt, dass Fahrspaß und Effizienz keine Gegensätze sind, sondern sich perfekt ergänzen können.

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