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VW ID. Cross – VW-Chefdesigner Andreas Mindt im Gespräch

VW ID. Cross - VW-Chefdesigner Andreas Mindt im Gespräch

Noch steht die Bezeichnung Concept hinter dem Namen ID.Cross. Doch die von Volkswagen jetzt gezeigte Version des kompakten SUV wird sich in der Serie nur unwesentlich ändern. Wolfgang Schäffer traf auf der IAA 2025 Volkswagen-Chefdesigner Andreas Mindt zum Gespräch.

Die Handschrift von VW-Chefdesigner Andreas Mindt ist nach den Studien ID.2all (der als ID.Polo auf den Markt kommen wird) und dem ID.Every auch beim ID.Cross Concept deutlich zu erkennen. Alle Modelle drücken mit jeder Pore wieder die Identität der Marke VW aus. „Kaum eine Volumenmarke in der Welt kann auf so ein starkes Erbe zurückgreifen. Und das haben wir auf unserer Reise in die Zukunft immer im Gepäck. Ein Volkswagen muss sympathisch und unverkennbar sein und mit seinem Charakter begeistern“, unterstreicht Mindt.

Dabei weist er zunächst auf die Front des 4,61 Meter langen, 1,84 Meter breiten und 1,59 Meter hohen SUV hin. „Die 3D-Lichtsignatur gibt dem Gesicht eine positive Ausstrahlung. Es wirkt so, als würde das Auto lächeln.“ Zur neuen Designsprache gehören auch klare Linien und Flächen, die Stabilität und Vertrauen ausdrücken sollen. So sind die Fensterlinien waagerecht und die C-Säulen markant breit gezeichnet. Die Grafik der mit einem Lichtband verbundenen Rückleuchten unterstreicht die Klarheit des Designs.

Schon die Erklärungen der Optik des ID.Cross Concept lassen Mindts enormen Enthusiasmus erkennen. Der nimmt bei der gemeinsamen Sitzprobe im aufgrund des Radstands von 2,60 Metern geräumigen Innenraum gefühlt noch zu.

Denn hier weist er auf die vielen Details hin, die exakt so in der Serienversion wiederzufinden sein werden. „Wie hier in der Studie und auch bereits beim neuen T-Roc werden der Armaturenträger und auch die Türen innen mit Stoff bezogen sein. Allerdings werden wir ein dunkleres Material wählen, um Reflexionen weitestgehend einzudämmen.“

Bei den Türen fällt auf, dass sie bis hin zur Armauflage glattflächig sind. Mindt: „Wir haben die Türgriffe in die Auflage integriert. So wirkt alles aufgeräumter, hat so etwas wie Wohnzimmercharakter.“

Die im ID.Cross Concept unterhalb des 13 Zoll großen Touchdisplays des Infotainmentsystems angesiedelte Schalterleiste für manuelle Direkteingriffe wird nicht nur beim Serienmodell, sondern in allen zukünftigen VW-Modellen eingeführt. „Wir werden diese Leiste über das komplette neue Portfolio bei VW verbauen. So findet sich der Kunde in jedem Modell der Marke auf Anhieb zurecht.“

Das oben und unten abgeflachte Lenkrad mit einem illuminierten VW-Zeichen bekommt wie in der Studie ein neues Schalterfeld. Als Grund nennt Andreas Mindt, dass die Bedienfläche bisher zu nahe am Lenkradkranz gelegen habe, es so oft zu unabsichtlichen Berührungen gekommen sei. Auch die Sliderfunktion werde abgeschafft. „Das Steuer haben wir exakt so geformt, dass der Blick auf das digitale Elf-Zoll-Cockpit komplett uneingeschränkt ist.“ Der in der Studie noch zu weit hinten auf der Mittelkonsole liegende Lautstärkeregler werde in der Serie ergonomisch günstiger nach vorne verlegt, verspricht Mindt.

Ein absolutes Highlight des ID.Cross Concept aber ist der Kofferraum mit einem riesigen Kellergeschoss. Unter dem Boden des Ladeabteils haben die Designer ein Staufach entwickelt, im dem beispielsweise zwei Getränkekästen oder auch ein zusammengeklappter Kinderwagen untergebracht werden können. Wird der Deckel zugeklappt, steht immer noch ein recht großes Ladeabteil darüber zur Verfügung.

„Da alle Komponenten des Autos trotz des Frunks mit einem Volumen von 25 Litern unter der vorderen Haube untergebracht sind, konnten wir diese besondere Alltagstauglichkeit verwirklichen“, unterstreicht der Chefdesigner, in der Serienversion genau das so umzusetzen. An die Kunden hat das Team um Andreas Mindt auch bei der Gestaltung der großen Heckklappe gedacht.

Denn die endet nicht direkt auf dem Stoßfänger, sondern ist mit einer Kerbe leicht versetzt. Damit soll sichergestellt werden, dass bei leichten Remplern die Klappe nicht beschädigt wird. Ein Vorteil bei der Versicherungseinstufung, von der die Kunden profitieren.

Praxisgerecht ist zudem die Anhängerkupplung, die für eine Stützlast von 75 Kilogramm ausgelegt ist. Somit können zwei E-Bikes transportiert werden. Die maximale Anhängelast beträgt bis zu 1,2 Tonnen. Der ID. Cross Concept verfügt über ein neu entwickeltes Antriebssystem. Zwei zentrale Module sind die in das Vorderachssystem integrierte E-Maschine inklusive Leistungselektronik und die flach im Sandwichboden angeordnete Hochvolt-Batterie.

Die E-Maschine der Studie entwickelt eine Leistung von 155 kW (211 PS) und treibt die Vorderräder an. Die WLTP-Reichweitenprognose der Studie liegt bei bis zu 420 Kilometern. Die Weltpremiere für die Serienversion des ID.Cross hat VW-Chef Thomas Schäfer für den Sommer 2026 angekündigt. Noch in der ersten Jahreshälfte 2026 werden der neue VW ID. Polo und der VW ID. Polo GTI präsentiert.

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